Noch ist es das Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) nicht in Kraft, da formieren sich verschiedene Vereine nebst Bewegungen, um eine Klage gegen das SBGG anzustrengen.
Feministinnen und auch Schwule geht das SBGG zu weit. Dass die Feministinnen den Transfrauen übergriffige Handlungen in Saunen und geschützten Räume für Frauen andichten, ist die Fortsetzung der Argumentation von Alice Schwarzer, die das Justizministerium dankbar aufgriff.
„Wir werden ein Gesetz, das wesentliche Grundrechte verletzt, nicht befolgen und werden alles unternehmen, um entweder sein Inkrafttreten zu verhindern, oder es prozessual wieder zu Fall zu bringen.“ (Eva Engelken /Verein Frauenheldinnen)
Welche Grundrechte? § 1 des GG?
Marina Piestert vom Verein Frauen Aktion München fügt an:
„Es fehlt eine breite Debatte in der Gesellschaft. Wir sind der Meinung, dass dies von der aktuellen Regierung auch so gewollt ist.“
Gegenfrage: Wie lange gibt es das Transsexuellengesetz? Wie viele Urteile hat es in den letzten Jahren (Jahrzehnten) gegeben, die den Transmenschen bescheinigen, dass das Transsexuellengesetz in vielen Teilen gegen das Grundgesetz und die Menschenrechte verstößt? Und wie oft hat der BGH den Politikern ins Stammbuch geschrieben, diesen unerträglichen Missstand zu beseitigen? Für das bisschen, was da jetzt auszumachen ist, hat es Jahrzehnte gebraucht. Es hat niemanden von den Feministinnen oder eine schwule Vereinigung interessiert, dass Transmenschen unter diesem Gesetz übelst diskriminiert, ihnen ihre Daseinsberechtigung abgesprochen wird. Stichwort: Es wurden wesentliche Grundrechte verletzt!
Darüber hinaus ist mir bisher kein Fall bekannt, wo seit dem Inkrafttreten des TSG, Männer in Frauenkleidern und Perücke, sogenannte Trans*, in sichere Räume der Frauen eindringen, gar Saunen, gestürmt haben, um was zu tun? Transfrauen haben in der Regel Besseres zu tun, haben darüber hinaus andere Sorgen. Und so prickelnd sind die Örtlichkeiten der Fems und Terfs auch nicht, um sich ihnen aussetzen zu wollen.
Als ob dem nicht genug, aus der schwulen Nachbarschaft zieht Florian Greller (Gründer des Schwulenverein Just Gay) gegen das SBGG in die Schlacht:
„Durch das Gesetz spielt das biologische Geschlecht keine Rolle mehr. Was ist denn dann noch die Homosexualität? Anstatt sich mit einer Homosexualität auseinanderzusetzen, besteht die Chance, das homosexuelle Kind zum heterosexuellen trans* Kind umzudefinieren.“
Natürlich sollte man die Bedenken auf Augenhöhe erörtern, funktioniert aber nicht, wenn im Vorfeld viel „Kackscheiße“ erzählt wird (ich liebe diesen Ausdruck der FLINTAs).
Lieber Florian Greller, um welche Altersgruppe geht es dann bei Ihnen? Eine weitere Frage: Ab wann hatten sie Sex mit (gleichaltrigen) Jungs? Wir wissen alle, dass die Entdeckung der eigenen Sexualität nicht auf ein Geschlecht beschränkt ist. Und übergriffig fremdbestimmt sind Jugendliche doch lange genug worden – von Männern (siehe u.a. Boy oh Boy, Piccolo, Du & Ich und andere Mags).
Aber zurück zu ihren „Sorgen“, dass das homosexuelle Kind (???) zum heterosexuellen trans* Kind (???) umdefiniert wird (:facepalm:):
14- bis 17-Jährige können die Erklärung selbst abgeben. Sie müssen selbst versichern, dass sie beraten worden sind. Es muss aber kein „Beratungsschein“ vorgelegt werden.
Bei Kindern, die zwischen 5 und 13 Jahre alt sind, können nur die gesetzlichen Vertreter:innen die Erklärung abgeben. Das Kind muss mit der Änderung einverstanden und bei der Erklärung im Standesamt anwesend sein. Eltern können nicht gegen den Willen des Kindes den Namen oder Personenstand ändern. (SBGG)
In diesem Fall ist das Wörtchen Selbstbestimmung ganz wichtig.
Auch wenn aus Ihrer und anderer Sicht, die Grundlage für Homo- und Bisexualität das biologische Geschlecht ist, so ist das SBGG weit davon entfernt, die Homosexualität infrage zu stellen. Ich gehe mal davon aus, dass Sie den Jugendlichen, den (jungen) volljährigen Erwachsenen, NICHT übergriffig ihre alleinige Entscheidung der gelebten Geschlechtsidentität mit einhergehender Sexualität absprechen wollen.
Kleiner Tipp an Sie und andere:
Stellt den Menschen in den Lebensmittelpunkt, nicht das Label/die Labels.
Funktioniert besser. :-)