Hintergrund zu Transgender Day of Remembrance: Am 20. November 1998 wurde Rita Hester, eine transsexuelle, afro-amerikanische Frau, tot in ihrer Wohnung aufgefunden – ermordet durch viele Messerstiche. Sie war eine glamouröse und populäre Persönlichkeit, die als Performerin in Kabaretts und Bars von Downtown Boston auftrat. Es wird davon ausgegangen, daß Rita Hester Opfer von transphobischer Gewalt wurde.

Am Freitag den 4. Dezember 1998 fanden sich über 250 Menschen zu eine Mahnwache ein. In den folgenden Jahren gründete die Autorin, Transgender-Aktivistin und Grafikdesignerin Gwendolyn Anne Smith aus San Francisco das Internet-Projekt „Remembering Our Dead“, aus dem später zu Ehren von Rita Hester der internationale Transgender Day of Remembrance hervorging. (Wikipedia)

Jedes Jahr wird am 20. November an den Tod von Rita Hester und anderen Trans*Menschen gedacht, die aus geschlechtsbezogener Intoleranz und Diskriminierung getötet wurden.


Transgender Day of Remembrance (TDoR)

Transgender Day of Rembrance
Gestern Rita Hester – heute Hande Kader (Türkei Istanbul)

Am Transgender Day of Remembrance (TDoR) gedenken wir nicht nur all jenen, die Opfer transphober Gewalt wurden, sondern wir erinnern uns auch daran, dass Trans* in Deutschland immer noch massiven Diskriminierungen, Ausgrenzungen und einer anhaltenden Pathologisierung ausgesetzt sind. Zeitgleich ziehen besorgniserregende Bürger*innen, christlich-fundamentalistische Gruppierungen, flankiert von rechtspopulistischen Parteien gegen Menschen zu Felde, die nicht den eigenen bipolaren und heterosexistischen Geschlechterrollenbildern entsprechen.
Auch in Deutschland gilt immer noch, wer Normvorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit in Frage stellt oder sich nicht eindeutig geschlechtlich verorten lässt, hat ein erhöhtes Diskriminierungsrisiko und wird häufiger Opfer von Gewalttaten.

Homophobe und transphobe Gewalt

Homophobe, transphobe Gewalt und Diskriminierung sind auch immer ein offener Angriff auf die Grundprinzipien unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Akzeptanz, Mitmenschlichkeit, Vielfältigkeit und Offenheit – das sind die Werte, die unsere offene und pluralistische Gesellschaft prägen sollten. Deshalb sagen wir, Transphobie geht uns alle an!
(Gabriela Lünsmann, Sprecherin des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD))

Und zum Schluß sei angemerkt: Es gibt eine Trans*Feindlichkeit oder Homosexuellenfeindlichkeit. Ein Phobie dieser Art gibt es nicht. Das ist die Verharmlosung einer anerzogenen Intoleranz gegenüber Minderheiten, ein Freibrief um Gewalt anzuwenden. Fehlt nur noch das obligatorische I’m sorry am Ende der Tat.

Weitere Infos/Gedankengänge ->

Demo gegen Transfeindlichkeit
Demo in Frankfurt: Treffpunkt 17:00 Uhr vor der Alten Oper
ab ca. 17:30h Demozug zum Brockhausbrunnen/Zeil mit Abschlusskundgebung. Ende ca. 18:30h.

Bildnachweis: Ozan Kose/AFP/Getty Image
Die türkische queere Community klagt an (Demo zum Tod von Hande Kader)

zuerst veröffentlicht am 20. Nov. 2019

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